Die a-Wert-Messung (fachlich q-Wert-Messung), eine Sonderform der Luftdichtheitsmessung, ist ein unverzichtbarer Schritt bei der Überprüfung von Fenstern und Türen, um deren Fugendurchlässigkeit zu ermitteln. Für diese Methode, werden Messgeräte eingesetzt, die normalerweise für eine Blower-Door-Messung angewendet werden. Mit einem speziellen Messaufbau kann die Luftundurchlässigkeit von Fenster und Türen überprüft werden.

Der a-Wert zur Fugendurchlässigkeit und die DIN 12207

Was der Blower Door für die Messung der Luftdichtheit einer Gebäudehülle ist, ist die a-Wert-Messung für die Fugendurchlässigkeit von Türen und Fenstern. Die Fuge, die hierbei gemeint ist, liegt zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen. Der Blendrahmen ist der Teil eines Fensters oder einer Tür, der fest mit dem Bauwerk verbunden ist. Der Flügelrahmen ist dementsprechend der Teil, der bewegt werden kann.

Der a-Wert ist der Fugendurchlasskoeffizient und gibt an, welche Menge Luft in Kubikmetern pro Meter Fuge und pro Stunde durch das Fenster entweichen kann. Die Fugendurchlässigkeit sorgt zwar dafür, dass die Luft in einem Raum ständig erneuert wird, sollte aber auch nicht zu hoch sein, um Wärmeverluste und Luftströme im Gebäude zu vermeiden. Die Anforderungen und gesetzliche Normen zur Fugendurchlässigkeit von Fenstern und Türen sind in der DIN 12207 festgelegt.

Warum ist die a-Wert-Messung wichtig? 

Unterschiedliche Fenster- und Türenmodelle haben auch eine unterschiedliche Fugendurchlässigkeit und damit hohe oder niedrige a-Werte. Moderne Fenster haben eine sehr geringe Fugendurchlässigkeit und müssen daher sogar auf besondere Lüftungsmechanismen zurückgreifen, um die Lufterneuerung im Raum zu gewährleisten. Auch die Lautstärke im Raum wird vom a-Wert bestimmt: Zwischen Fugendurchlässigkeit und der Schalldurchdringung eines Fensters besteht ein großer Zusammenhang.

Ähnlich wie beim Blower Door Test ist die a-Wert-Messung wichtig, um den Einbau der Fenster und Türen auf eventuelle Mängel zu überprüfen. Stimmt die Qualität meiner Fenster? Wurden meine Türen richtig verbaut? Verliere ich dadurch Energie? All diese Fragen können mit einer a-Wert-Messung schon in der Bauphase beantwortet werden.

Wann sollte eine a-Wert-Messung durchgeführt werden? 

Eine A-Wert-Messung kann idealerweise während der Bauphase oder bei energetischen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Sie kann aber auch im Rahmen einer energetischen Gebäudeanalyse oder zur Überprüfung der Dichtheit nachträglich durchgeführt werden.

Beispiele für den Einsatz der a-Wert-Messung: 

Die a-Wert-Messung wird in verschiedenen Situationen und Branchen eingesetzt, darunter: 

  • Bauplanung und -entwicklung: Zur Bewertung der Luftdichtheit neu eingebauter Fenster und zur Identifizierung von Leckagen an Bauteilen.
  • Energetische Sanierung: Zur Überprüfung der Luftdichtheit bestehender Konstruktionen vor und nach Sanierungsmaßnahmen, um Energieverluste zu minimieren und den Wohnkomfort zu verbessern.
  • Gewerbliche Gebäude: In Bürogebäuden, Schulen, Krankenhäusern und anderen gewerblichen Einrichtungen, um die Energieeffizienz zu maximieren und Betriebskosten zu senken.
  • Wohngebäude: In Wohnhäusern und Mehrfamilienhäusern, um die Luftdichtheit zu bewerten und mögliche Undichtigkeiten zu identifizieren.
a-wert-messung

Wie funktioniert die a-Wert-Messung genau? 

Das a-Wert-Messsystem wird als Zusatzausrüstung beim Blower-Door-Test eingesetzt. Dabei wird eine Folie mit einer Lochblende auf das zu überprüfende Fenster angebracht oder ein direkt messendes Volumenstrommessgerät eingesetzt. Durch das im Rahmen einer angrenzenden Tür eingespannte Gebläse entsteht eine Druckdifferenz, die auch den Hohlraum zwischen Fenster und Folie erreicht. Dies führt dazu, dass die Folie sich in den Innenraum wölbt. Sobald der Luftraum gefüllt ist, kann mit der eigentlichen Messung begonnen werden.Bei der Messung wird der Volumenstrom gemessen der zwischen Blendrahmen und Fensterflügel durch die Fugen strömt. Dieser wird mit den Anforderungen der DIN EN 12207 verglichen. Diese Norm definiert die Dichtheitsanforderungen an außenliegende Fenster und Türen. Durch diesen Vergleich kann das Bauteil einer Fugendurchlässigkeitsklasse nach DIN 12207 zugeordnet werden. Zusätzlich erfolgt eine ausfühliche Leckageortung am Bauteil um entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Luftdichtheit vornehmen zu können

Der Ablauf einer a-Wertmessung im Detail: 

  1. Vorbereitung: Vor Beginn der Messung werden alle äußeren Öffnungen des Gebäudes sorgfältig verschlossen. Dies umfasst Fenster, Türen, Klappen und andere potenzielle Leckagenstellen. Zudem werden sämtliche Entlüftungs- und Lüftungsanlagen außer Betrieb genommen.
  2. Einbau der Blower-Door: Die Blower-Door, ein spezielles Messgerät zur Luftdichtheitsmessung, wird in eine Tür oder ein Fenster des Gebäudes eingebaut und luftdicht abgedichtet. Dies ermöglicht die Erzeugung eines Unter- oder Überdrucks am zu prüfenden Bauteil.
  3. Drucktest: Durch die Blower-Door wird ein definierter Druckunterschied zwischen dem Innen- und Außenbereich des Gebäudes erzeugt. Währenddessen wird die Luftmenge gemessen, die durch Leckagen am Bauteil hindurchströmt.
  4. Messergebnisse auswerten: Die ermittelten Daten werden analysiert, um die Luftdichtheit des Bauteils zu bewerten. Dies umfasst die Identifizierung von Leckagen am Bauteil und die Bewertung nach den Anforderungen an die DIN EN 12207.
  5. Dokumentation: Die Ergebnisse der A-Wertmessung werden ausführlich dokumentiert und können als Grundlage für weitere Schritte zur Verbesserung der Luftdichtheit dienen. Dies kann die Durchführung von Reparaturen und die Implementierung von Dichtungsmaßnahmen umfassen.
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Wie funktioniert eine a-Wert-Messung?

Alternative Methoden zur a-Wert-Messung

Wenn eine a-Wert-Messung nicht möglich ist, stehen alternative Methoden zur Verfügung, um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu bewerten. Eine Option ist die thermografische Inspektion, bei der eine Wärmebildkamera verwendet wird, um Temperaturunterschiede an der Oberfläche von Bauteilen zu erfassen. Durch diese Methode können potenzielle Undichtigkeiten und Wärmebrücken identifiziert werden, die auf Luftlecks hinweisen können. Diese thermografische Inspektion ermöglicht eine schnelle und berührungslose Bewertung der Gebäudehülle und ist besonders nützlich zur Lokalisierung von Leckagen in schwer zugänglichen Bereichen wie Dachböden und Hohlräumen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Durchführung von Rauchtests, auch als Differenzdruck- oder Blower-Door-Rauchtests bekannt. Bei dieser Methode wird künstlicher Rauch in das Gebäude eingebracht, während gleichzeitig ein Über- oder Unterdruck erzeugt wird. Der Rauch zeigt den Luftstrom und die Position von Leckagen an, was eine gezielte Reparatur ermöglicht. Diese Methode eignet sich insbesondere für die Lokalisierung von Undichtigkeiten in engen oder schwer zugänglichen Bereichen wie Kabeldurchführungen, Rohrdurchlässen und Anschlüssen.

Obwohl diese alternativen Methoden zur A-Wert-Messung nützlich sein können, bieten sie möglicherweise nicht die gleiche Präzision und Genauigkeit wie eine a-Wert-Messung. Daher ist es ratsam, vor der Auswahl einer Methode die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt bieten diese alternativen Methoden dennoch wertvolle Einblicke in die Luftdichtheit eines Gebäudes und können dazu beitragen, potenzielle Energieverluste zu identifizieren und zu minimieren.

Fazit: 

Die a-Wert-Messung (q-Wert-Messung) ist ein unverzichtbarer Schritt für die Bewertung der Luftdichtheit von Bauteilen. Durch die Identifizierung von Leckagen können Energieverluste reduziert und der Wohnkomfort verbessert werden. Als Luftdichtheits- und Blower-Door-Experten bieten wir professionelle A-Wertmessungen an, um die Energieeffizienz Ihrer Gebäude zu maximieren. Kontaktieren Sie uns noch heute über unser Kontaktformular, um mehr zu erfahren und einen Termin zu vereinbaren.