Für viele Bauherren ist ein Wintergarten das Highlight des Hauses. Die Natur ist zu jeder Jahreszeit fast schon greifbar und transparente Glasfenster erlauben einen natürlichen Lichteinfall. Genutzt werden Wintergärten entweder vermehrt als zusätzlicher Wohnraum oder als Überwinterungsplatz für Pflanzen.
Vorteile eines Kaltwintergartens
Der ungeheizte Wintergarten eignet sich hervorragend, um Freilandpflanzen frostfrei zu überwintern. Die Pflanzen werden bereits in den Herbstmonaten an das kühle Klima gewöhnt und überwintern dann teilweise bis zu -20 °C. Außerdem bietet der Kaltwintergarten Stauraum für Gartenmobiliar. Wird der Wintergarten zudem an die Südseite des Hauses angebaut, eignet er sich im Frühling und Herbst ebenfalls als Wohnraum. Außerdem kommt dadurch den Pflanzen der Treibauseffekt optimal zugute. Die Sonnenstrahlen dringen durch das Glas und erwärmen Boden und Wände. Diese strahlen die Wärme ab, die wiederum von den Glasscheiben reflektiert wird und somit das Abtransportieren der Wärme verhindern. Damit die Pflanzen durch intensive Sonneneinstrahlung keinen Schaden nehmen, muss an eine Wintergartenbeschattung gedacht werden. Diese Art des Wintergartens, ohne Heizung und Isolierung, gilt daher überwiegend als Regen- und Windschutz.
Vorteile eines Wohnwintergartens
Ganzjährig in einem lichtdurchfluteten Wohnzimmer arbeiten zu können, wünschen sich viele. Möglich ist das, in dem der Wintergarten zusätzlich beheizbar oder über die zentrale Heizungsanlage des Hauses versorgt ist. Eine Auswahl an Zimmerpflanzen oder auch exotischen Pflanzen, die für echtes Urlaubsfeeling sorgen, können dabei untergebracht werden. Bei einer Raumtemperatur von +19 °C lässt sich der Raum außerdem als Esszimmer nutzen, um entspannt in der Natur zu frühstücken. Die Umsetzung einer solchen Wohlfühloase ist möglich, da der Wintergarten beheizt und im Sommer durch Beschattungselementen vor Stauhitze geschützt wird.
Probleme bei der Umsetzung
Die Bildung von Tau- und Kondenswasser sollte beim anspruchsvollen Wintergartenbau verhindert werden. Die Energiesparverordnung (EnEV 2002) schreibt vor, dass Räume, die für einen dauerhaften Aufenthalt vorgesehen sind und beheizt werden, den Anforderungen der Luftdichtigkeit unterliegen. Daher müssen bei einem Wohn-Wintergarten diese Bestimmungen eingehalten werden. Mit dem Blower Door steht ein Messmittel zur Verfügung, das die Luftdichtheit des Gebäudes quantitativ misst. So werden mögliche Leckstellen im Wintergarten erkannt. Erfahrungswerte zeigen, dass typische Problemstellen in Wintergärten häufig bei Rollladenkästen und bei Tür- und Fensterflügeln, die Wohnhaus und Wintergarten verbinden, entdeckt werden.