Seit Beginn dieses Jahres stellen sogenannte intelligente Stromzähler den nächsten Schritt auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz im Hausbau dar. Relevant sind die neuartigen Geräte zur Messung des Stromverbrauchs vor allem dann, wenn größere Renovierungen anstehen oder gar ein Hausbau geplant ist. Auch Haushalte bzw. Unternehmen, die im Jahr mehr als 6.000 Kilowattstunden verbrauchen, müssen ab sofort intelligente Stromzähler installieren. Was genau diese intelligenten Stromzähler für euren Haushalt bringen sollen und wie die Politik zur Umsetzung des neuen Konzeptes steht, das wollen wir euch im Folgenden verraten.
Die Ziele Intelligenter Stromzähler: Sind sie energieeffizienter und sparen sie Strom?
Intelligente Stromzähler ermöglichen in erster Linie die Synchronisation der Stromnachfrage und des Stromangebotes. Für die Haushalte bedeutet dies einen finanziellen Vorteil, da sich hierdurch einiges an Geld sparen lässt. Eine Überversorgung von Strom bringt einen niedrigeren Energiepreis mit sich, der sich vor allem beim Betrieb stromintensiver Geräte, wie etwa Waschmaschinen, Spülmaschinen oder Elektroautos zum Vorteil der Verbraucher auswirkt.
Die neuen Messsysteme stellen den Verbrauch in einem Haushalt im Minutentakt fest und erhalten durchgehend Informationen darüber, wie viel Strom aktuell im Versorgungsnetz verfügbar ist. Der Verbrauch von Millionen von Haushalten kann dadurch flexibel an das Stromangebot angepasst werden. Ebenso profitiert neben den Haushalten auch die allgemeine Energieversorgung, da sie sich besser steuern lässt. Besonders vor dem Hintergrund des Ausbaus der erneuerbaren Energiequellen, wie z. B. Wind und Solar bieten intelligente Stromzähler eine Lösung zum Ausgleich von auftretenden Schwankungen im Netz.
Politik, Energiewende und intelligente Stromzähler: Wann kommen verbindliche Richtlinien?
Die erwähnten Ziele, die durch die neuen, intelligenten Stromzähler erreicht werden sollen, werden momentan mangels verbindlicher Richtlinien und Regelwerke nur sehr bedingt erreicht. Es fehlt auch mehrere Jahre nach ihrer Einführung eine wirklich konkrete Definition der Funktionen der Messgeräte sowie eine herstellerübergreifende Kompatibilität der Geräte.
Mindestanforderungen oder genaue Funktionsweisen sind durch das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) noch nicht festgelegt. Bis mindestens Ende 2015 sollen als provisorische Lösung auch nicht BSI-zertifizierte Messsysteme verbaut werden können. Experten befürchten durch diese Unklarheiten viel Verwirrung, vor allem für die Verbraucher.
Für Hausbesitzer und Bauherren, die seit diesem Jahr verpflichtet sind die neuen Stromzähler zu installieren, kann diese fehlende Regulierung sehr negative Folgen haben. Unter Umständen müssen Geräte installiert werden, die möglicherweise Sicherheitslücken bezüglich der Informationsverarbeitung aufweisen. Es bleiben also noch viele offene Fragen zum Thema intelligente Stromzähler, weshalb sich Hausbesitzer und Bauherren in Sachen Energiewende und Energieeffizienz sehr genau beraten lassen sollten. Für Fragen stehen auch wir von der Energieagentur ean50 gerne zur Verfügung. Hier könnt ihr Kontakt aufnehmen.