Circa zwei Drittel der auftretenden Schäden am Haus sind auf fehlgeschlagene Sanierungsarbeiten zurückzuführen. Und die schlechte Ausführung einer Haussanierung lässt sich oftmals auf eine ungenaue Planung und Vorbereitung der Modernisierung zurückführen. Besonders Sanierungsfehler kommen Hausbesitzern teuer zu stehen und sind durch eine professionelle Organisation zu vermeiden. In unserem Blogartikel erfahrt ihr, welche die häufigsten Sanierungsfehler sind und wie ihr sie vermeiden könnt.
Häufige Sanierungsfehler #1: Auf eine energetische Optimierung komplett verzichten!
Auch nichts zu tun, kann bereits ein Fehler sein. Denn selbst wenn es einiges an Planung kostet, ein Haus energetisch zu überholen, kann es sich auf jeden Fall lohnen. Nach einer Sanierung könnt ihr im Winter extrem viel Heizkosten einsparen und im Sommer von angenehm kühlen Räumen profitieren. Auch euer Wohnkomfort wird sich dadurch steigern, denn besonders Häuser, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 gebaut wurden, haben es nötig, saniert zu werden. Aber auch Heizungen, die über 20 Jahre alt sind, sollten zeitnah ausgetauscht werden.
Häufige Sanierungsfehler #2: Das Haus wird nur schrittweise energetisch saniert
Manchmal muss einfach alles auf einen Schlag gemacht werden. So ist das auch bei der Haussanierung. Viele Hauseigentümer entscheiden sich beispielsweise, die Fassade zu erneuern, und investieren in eine moderne Wärmedämmung – die alten Fenster bleiben jedoch erst einmal drin. Die Folge davon: Ihr werdet kaum Energiekosten einsparen können. Daher gilt in der Regel, dass Fenster, die älter als 25 Jahre alt sind, ausgetauscht werden sollten. Wenn Fassade und Fenster upgedatet wurden und – Achtung wird häufig vergessen! – zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk ein umlaufendes Dichtband angebracht wurde, ist euer Haus auf dem neusten Stand! Habt ihr ein Haus mit Baujahr 1985 und jünger, kann eine schrittweise Sanierung sogar funktionieren, da die Gebäudehülle bereits energetisch modern ist. Hier reicht es vielleicht, nur die Heizung oder die Haustechnik zu erneuern. Bei allen anderen Gebäuden raten wir aber von unvollständigen energetischen Überholungen ab. Wenn schon, denn schon!
Häufige Sanierungsfehler #3: Falsche Beratung führt zu falschen Maßnahmen
Wem soll man bei der energetischen Beratung vertrauen? Gar nicht so einfach. Denn Energieberater ist leider keine geschützte Berufsbezeichnung. Achtet am besten darauf, dass der Energieberater eurer Wahl eine passende Ausbildung absolviert hat, bereits Praxiserfahrung in der Branche gesammelt hat und sich regelmäßig fortbildet. Außerdem solltet ihr noch dafür sorgen, dass eure Beratung unabhängig ist – nur dann wird ein Berater ehrlich zugeben, wenn Maßnahmen kaum bis gar nicht sinnvoll sind. So vermeidet ihr Fehlinvestitionen. Der Verband der Gebäudeenergieberater, Ingenieure und Handwerker (GIH) ist hier eine professionelle Anlaufstelle.
Häufige Sanierungsfehler #4: Keine Förderung beantragen
Energetische Modernisierungen sind teuer, keine Frage. Es gibt viele Förderungen, die euren Geldbeutel hier entlasten können. Als Laie sind die Förderprogramme jedoch schwierig zu überblicken – hier sollte euch der Energieberater helfend zur Seite stehen, der die Fördergelder letztendlich beantragt. Also bloß nicht die Nerven verlieren und sich gemeinsam durch den Zuschüsse-Urwald arbeiten, es lohnt sich.
Häufige Sanierungsfehler #5: Sparfuchs an der falschen Stelle oder der Glaube an Sanierungsmythen
Ihr solltet nicht am falschen Ende sparen und zu dünn dämmen. Der Aufwand für eine Hausfassade, egal in welcher Dicke, ist immer der Gleiche und ihr wollt schließlich die nächsten Jahre Ruhe haben! Denn wer zu dünn dämmt, spart im Nachhinein auch kaum Heizkosten ein. Das gleiche gilt für die Fenster – Doppelverglasung ist out. Auch hier solltet ihr nicht jeden Euro im Kreis drehen und direkt zur Dreifach-Verglasung greifen, denn die beiden Optionen liegen preislich oft gar nicht so weit auseinander wie erwartet, die Effizienz unterscheidet sich jedoch deutlich. Auch das Festhalten an Sanierungsmythen bringt euch nicht weiter. Besonders beim Thema „luftdichte Folien“ haben viele Hausbesitzer Sorge, dass ihre Hauswände nicht mehr „atmen“ können und sich das Raumklima verschlechtert. Doch das ist schlichtweg Blödsinn. Die luftdichte Folie ist notwendig, da Dämmungsmaterial noch immer luftdurchlässig ist und ihr so die Wärme nicht im Haus halten könnt. Und auch im Sommer sorgt die Folie eher für ein angenehmes Raumklima, denn sie macht es möglich, dass das Haus kühl bleibt, und heiße Luft von draußen nicht eindringen kann. Seid ihr aufgrund eines solchen Mythos unsicher, sprecht euren Energieberater darauf an, denn der kann euch die Wirkung jeder Maßnahme erklären und mit Irrtümern aufräumen.