Wo geht in Gebäuden die meiste Wärme verloren?
Wenn Gebäude Wärme verlieren, dann führt das rasch zu erhöhten Energiekosten. Die Gründe für diese Energie- bzw. Wärmeverluste sind vielfältig und können vielfältige Ursachen haben wie z.B. an einer undichten Gebäudehülle liegen. Vom Fenster über das Dach bis hin zur Heizung selbst – überall kann warme Luft durch Leckagen und andere Lücken in der Gebäudehülle das Haus verlassen. Es lässt sich dementsprechend auch nicht gänzlich vermeiden, dass ein Haus die von der Heizung erzeugte Wärme nach draußen abgibt. Um etwas gegen den Wärmeverlust zu tun, ist es am wichtigsten, die Stellen mit dem größten Wärmeverlust im Haus zu kennen. Wir haben für euch diese luftundichten Stellen identifiziert.
Was ist unter Wärmeverlust zu verstehen?
Beim Wärmeverlust spricht man von der Menge an Energie, die aus dem Haus an die Umgebung übergeht. Dabei unterscheidet man Transmissions- und Lüftungswärmeverlust.
- Der Transmissionswärmeverlust findet immer dann statt, wenn es drinnen wärmer ist als draußen und bezieht sich somit auf den Wärmedurchgang durch die Hüllflächen eines Gebäudes. Dementgegen wirkt eine energiesparende Dämmung und Wärmebrückenoptimierte Bauweise.
- Der Lüftungswärmeverlust bezieht sich auf die Energie die beim Lüften oder durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle nach außen entweicht. Eine luftdichte Gebäudehülle spart dauerhaft Energie und beugt Bauschäden vor. Mit Hilfe einer Blower-Door-Messung können Undichtigkeiten zu identifiziert und im Nachgang behoben werden. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung hilft zusätzlich Lüftungswärmeverluste zu reduzieren.
Wo treten im Haus die größten Wärmeverluste auf?
Folgende Stellen im Haus weisen verschiedenen Studien und Messungen zu Folge die größten Wärmeverluste bei Gebäuden auf:
- Eine Ursache für hohe Wärmeverluste nicht oder wenig gedämmte Außenwände. Hier gehen 20 bis 25% an Wärme verloren. Nicht selten können die Verluste an den sogenannten Wärmebrücken besonders groß sein, also die Bereiche in der Gebäudehülle, die mehr Wärme nach außen leiten als ihre direkte Umgebung z. B. Bauteilanschlüsse wie Fenster und Balkonplatten. Deshalb ist die Identifizierung von Wärmebrücken auch so wichtig. Bei der Identifizierung von Wärmebrücken sowie die beste Lösung zur Vermeidung solcher, hilft Ihnen Ihr Energieberater.
- Auch geschlossene, in die Jahre gekommene,Fenster können für einen hohen Wärmeverlust sorgen. Einfache kleine Lösungen sind trotzdem schon, Fensterdichtungen regelmäßig zu reinigen und die Schließfuge auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Bei undichten Fenstern ist der Anteil am Wärmeverlust mindestens genauso hoch wie bei den Außenwänden. Auch hier finden 20% bis 25% der austretenden Warmluft ihren Weg nach draußen.
- Über ein unzureichend gedämmtes Dach gehen etwa 15% bis 20% der Wärme verloren. Möglichkeiten hier sind: entweder eine effektive Zwischensparrendämmung des Daches oder eine komplette Neudeckung mitsamt Aufsparrendämmung. Eine weiter Möglichkeit ist auch die Dämmung der obersten Geschossdecke. In diesem Zusammenhang kann auch die Luftdichtheit der Gebäudehülle ertüchtigt werden.
- Auch über die Lüftung eines Hauses geht einiges an wertvoller Energie ungenutzt in die Umwelt. Das Ausmaß beläuft sich hier auf 10% bis 20%. Dabei sorgt die Kipplüftung für einen großen Wärmeverlust, und reduziert dabei nicht die Feuchtigkeit. Deshalb wird das mehrmalige Stoß- und Querlüften für einige Minuten am Tag empfohlen.
- Über den Boden eines Hauses verpuffen nochmals 5 bis 10% der Wärme.
Die Heizung ist der Hauptverursacher von Wärmeverlusten
Die größten Wärmeverluste gehen gemäß FIZ Karlsruhe von der Heizung im Haus aus. Zwischen 30% und 35% der Heizwärme, die ungenutzt bleibt, verschwinden durch den Schornstein oder durch Abstrahlung eines schlecht gedämmten Kessels im Keller. Wer bei sich zu Hause also ungeheizte und dennoch warme Kellerräume feststellt, sollte die Dämmung des Heizkessels und der Heizungsrohre überprüfen und somit den Wärmeverlust in diesen ungenutzten Räumen minimieren- aber nicht nur an den Rohren, sondern auch auch an den Verbindungsstellen, also den Verschraubungen und Flanschverbindungen. Ebenso verlieren auch Armaturen viel Wärme. Nachweislich sind auch heute noch die Verteilerleitungen in vielen, insbesondere älteren Gebäuden nicht oder nur mangelhaft gedämmt, da man vor Einführung der Wärmeschutzverordnung 1977 die Leitungen für Heizung und Warmwasser mit einer Filzbinde auf den Rohfußboden, den Estrich oder in die Wandschlitze verlegte. Viele Leitungen blieben damals prinzipiell ungedämmt.
Eine Wärmedämmung an der Kellerdecke kann die Verluste an dieser Stelle um mehr als 75% zusätzlich reduzieren.
Bei den aktuellen Preisen ist eine Reduktion der Wärmeverluste auch über die Modernisierung der Heizungsanlage möglich, denn immer noch sind ein Großteil der Heizungsanlagen veraltet und arbeiten unzureichend effizient.
Welche Heizungsanlage für Ihr Gebäude in Frage kommt, sollte aber von einem erfahrenen Energieberater überprüft werden. Gute Energieberater sehen sich dann gesamtheitlich das Nutzungsverhalten und die Gegebenheiten des Gebäudes an, denn nicht immer ist der Heizungstausch bei schlecht gedämmten Gebäuden sinnvoll.
Ein Blower Door Test inklusive Leckageortung deckt den Wärmeverlust im Haus auf
Ein wichtiger Schritt bei der Energieeinsparung ist es, Wärmeverluste in Ihrem Zuhause zu finden und diese zu beseitigen oder wenigstens zu reduzieren. Wärmeverluste entstehen überall dort, wo Luft durch Löcher, Ritzen und andere Schwachstellen in das Zuhause eindringen kann. Sie verursachen nicht nur einen erhöhten Energieverbrauch, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass Schimmel und andere Probleme entstehen. Um Wärmeverluste zu finden, können Sie selbst einige einfache Schritte unternehmen. Beginnen Sie mit einem Rundgang auf dem Dachboden und suchen Sie nach Möglichkeiten, durch die Dachbalken und Ziegel kalte Luft eindringen kann. Suchen Sie auch in den Wänden und im Boden nach Rissen und Ritzen, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Stellen Sie sicher, dass alle Fenster und Türen ordnungsgemäß verschlossen und abgedichtet sind, damit keine kalte Luft eindringen kann. Achten Sie auch auf andere Anzeichen für Wärmeverlust wie leichte Zugluft. Wenn Sie alle diese Schritte unternehmen, können Sie grobe Wärmeverluste in Ihrem Zuhause leicht aufspüren aber um genaue Schwachstellen in Ihrem Gebäude aufzuspüren ist es ratsam einen Blower Door Test ausführen zu lassen.
Ein Blower Door Test inklusive Leckageortung hilft die Luftdichtheit von Gebäuden zu bestimmen und Schwachstellen aufzudecken. An den unzureichend luftdichten Stellen können dann entsprechende Maßnahmen getroffen werden, wie etwa der Austausch von Dichtungen oder eine verbesserte Dämmung und Luftdichtung. Außerdem kann ein Blower Door Test dabei helfen Ursachen wie Schimmel, nasse Wänden und andere, negativen Effekte für Wärmeverluste zu zu finden. Wer mehr über den Ablauf und Vorteile von einem Blower Door Test erfahren will, gelangt hier zu unserem Blower Door Ratgeber. Ansonsten vereinbaren Sie gleich einen Termin für einen Blower Door Test mit uns.
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