Die Bundestagswahl 2025 zwischen Klimazielen und Realpolitik. 

Die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 steht im Zeichen entscheidender Weichenstellungen für Deutschlands Energie- und Baupolitik. Die politischen Parteien verfolgen unterschiedliche Strategien, die die Richtung der Energiewende prägen werden. Doch stellen einige dieser Konzepte möglicherweise eine Hürde für die dringend erforderliche Transformation dar?

Das Heizungsgesetz als Beispiel für die politische Bremswirkung auf die Energiewende 

Ein zentrales Beispiel für die stockende Energiewende ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz. Ursprünglich sollte es nicht nur die Wärmeversorgung klimafreundlicher machen, sondern auch die Energieeffizienz von Gebäuden steigern und den Einsatz erneuerbarer Energien ausweiten. Doch die politische Realität zeigt, dass das Gesetz, statt als Katalysator für die Energiewende zu dienen mittlerweile als Symbol für bürokratische Hürden, politische Uneinigkeit und Verunsicherung bei Hausbesitzern steht.

Seit dem 1. Januar 2024 schreibt das GEG vor, dass neu installierte Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Doch die Umsetzung ist alles andere als einheitlich: Während Neubauten in Neubaugebieten sofort betroffen sind, gelten für Bestandsgebäude Übergangsfristen und kommunale Wärmeplanungen, die vielerorts noch nicht existieren. Die Folge: Planungsunsicherheit und aufgeschobene Investitionen.

Gleichzeitig haben sich die ursprünglich vorgesehenen Fördermittel für Heizungsmodernisierungen mehrfach geändert, wodurch Hauseigentümer vor der Frage stehen: Lohnt es sich jetzt zu investieren oder kommt bald wieder eine neue Regelung? Ursprünglich hatte die Ampel-Koalition großzügige Subventionen für Wärmepumpen und Heizsysteme mit erneuerbarer Energie angekündigt. Doch Finanzierungsengpässe im Bundeshaushalt führten zu Kürzungen und Verzögerungen, die viele Hausbesitzer verunsichert haben.

Hinzu kommt die politische Polarisierung: Während die CDU/CSU das Heizungsgesetz in seiner jetzigen Form abschaffen und die Förderungen kürzen möchten, sehen die Grünen darin einen essenziellen Baustein der Energiewende. Die FDP fordert mehr Technologieoffenheit, um beispielsweise auch Wasserstoff- oder Biogaslösungen stärker einzubeziehen. Die SPD wiederum schwankt zwischen sozialer Abfederung für einkommensschwache Haushalte und der Notwendigkeit, ambitionierte Klimaziele zu erreichen.

Das Ergebnis dieser politischen Uneinigkeit? Ein Flickenteppich aus Regeln, Unsicherheiten und immer neuen Anpassungen, die die dringend benötigte Transformation des Gebäudesektors bremsen. Statt klare Investitionsanreize zu schaffen, führt die politische Hinhaltetaktik dazu, dass viele Eigentümer Sanierungen aufschieben oder ganz darauf verzichten.

Das Heizungsgesetz zeigt exemplarisch, wie politische Uneinigkeit die Energiewende verlangsamt. Während ambitionierte Klimaziele auf dem Papier existieren, sorgt das ständige Hin und Her in der Gesetzgebung für Stillstand und Unsicherheit. Ohne eine klare, langfristige Strategie, die parteiübergreifend getragen wird, droht Deutschland seine eigenen Energieziele zu verfehlen mit massiven Konsequenzen für Klimaschutz, Energieunabhängigkeit und die Bauwirtschaft.

Die Bundestagswahl 2025 wird darüber entscheiden, ob der Kurs korrigiert oder weiter verzögert wird. Doch eins ist sicher: Die Energiewende braucht politische Stabilität, keine endlosen Diskussionen.

Welcher Fokus liegt genau in den Wahlprogrammen bezüglich Energie- und Baupolitik?

CDU/CSU: Rückkehr zur Kernenergie und Deregulierung

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Die Union, angeführt von Friedrich Merz, setzt auf eine Kombination aus traditionellen und erneuerbaren Energiequellen. Ihr Programm betont die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen, Energiepreise zu senken und die Stromsteuer zu reduzieren. Bemerkenswert ist die geplante Wiederbelebung der Kernenergie, einschließlich der Erforschung neuer Reaktortechnologien. Kritiker warnen jedoch, dass der Fokus auf Atomkraft den Ausbau erneuerbarer Energien verlangsamen könnte. Die CDU/CSU setzt auf eine deutliche Ausweitung des Wohnungsneubaus und möchte bestehende Hemmnisse abbauen. Ihr Ziel ist es, durch Deregulierung und schnellere Genehmigungsverfahren mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Sie lehnt eine strenge Mietpreisregulierung ab und setzt stattdessen auf Anreize für private Investoren, den Wohnungsbau zu fördern.

SPD: Fokus auf soziale Gerechtigkeit und erneuerbare Energien

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Die Sozialdemokraten unter Olaf Scholz setzen auf Maßnahmen zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte und planen, die Netzentgelte auf 3 Cent pro Kilowattstunde zu deckeln, um Strompreise zu senken. Zudem streben sie eine Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien an. Allerdings könnten finanzielle Einschränkungen und die Notwendigkeit von Kompromissen in möglichen Koalitionen die Umsetzung dieser Pläne erschweren. Die SPD setzt auf einen Mix aus sozialem Wohnungsbau und Mieterschutz. Ihr Ziel ist es, jährlich 100.000 neue Sozialwohnungen zu schaffen und die Mietpreisbremse zu verlängern sowie zu verschärfen. Zudem sollen energetische Sanierungen stärker gefördert werden, um Gebäude energieeffizienter zu machen, ohne dass Mieter die vollen Kosten tragen müssen.

Bündnis 90/Die Grünen: Ambitionierte Klimaziele und Infrastrukturinvestitionen

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Die Grünen verfolgen ehrgeizige Klimaziele und planen umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur, um Klimaneutralität zu erreichen. Sie schlagen die Einführung eines „Deutschlandfonds“ vor, der unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien und die energetische Sanierung von Gebäuden finanziert. Während diese Maßnahmen den Klimaschutz vorantreiben könnten, besteht die Herausforderung, diese Investitionen finanziell zu stemmen und gesellschaftlichen Widerstand zu überwinden. Das Thema Wohnen wird als eine zentrale soziale Frage gesehen und die Grünen setzen sich für eine ökologisch nachhaltige Wohnraumpolitik ein. Neben dem Ausbau des sozialen Wohnungsbaus fordern sie eine stärkere Förderung von klimafreundlichen Sanierungen sowie eine deutliche Mietrechtsverschärfung, um Mieter vor hohen Nebenkosten durch unsanierte Gebäude zu schützen. Sie möchten zudem gemeinnützige Wohnbaugesellschaften fördern und damit langfristig günstigen Wohnraum sichern.

FDP: Marktliberale Ansätze und Technologieoffenheit

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Die Freien Demokraten plädieren für eine Senkung der Stromsteuer und die Ermöglichung von Fracking zur Gasförderung in Deutschland. Sie betonen die Bedeutung von Technologieoffenheit und wollen den Bau von Gaskraftwerken erleichtern. Kritiker befürchten jedoch, dass diese Ansätze fossile Energieträger begünstigen und den Übergang zu erneuerbaren Energien verzögern könnten. Die FDP setzt auf weniger Regulierung und mehr Marktanreize. Sie lehnt staatlichen Wohnungsbau und Mietpreisbremsen ab und möchte stattdessen durch steuerliche Anreize und den Abbau von Bauauflagen private Investoren motivieren, mehr Wohnungen zu bauen. Umweltvorschriften und energetische Sanierungspflichten sollen gelockert werden, um Baukosten zu senken.

AfD: Skepsis gegenüber Klimaschutzmaßnahmen und Fokus auf traditionelle Energieträger

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Die Alternative für Deutschland zweifelt am menschengemachten Klimawandel und möchte aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten. Sie setzt auf eine Wiederbelebung der Kernenergie, die weitere Nutzung von Kohle und den Import von Gas über die Nord-Stream-Pipelines. Der Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen soll gestoppt werden. Diese Positionen könnten die Energiewende erheblich ausbremsen und stehen im Widerspruch zu internationalen Klimaschutzverpflichtungen. Staatliche Eingriffe im Wohnungsmarkt sollen minimiert werden und eine Mietpreisbremse sowie Sozialwohnungsprogramme werden abgelehnt. Die AfD setzt auf eine freie Marktentwicklung und spricht sich gegen zusätzliche ökologische Bauvorgaben aus, da diese den Wohnungsbau verteuern würden. Zudem fordert sie die Begrenzung von Zuwanderung, da sie steigende Mieten und Wohnungsknappheit unter anderem darauf zurückführt.

Die Linke: Staatliche Eingriffe und sozialer Wohnungsbau

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Die Linke fordert einen Mietendeckel und will die Mieten bis zum Ende des Jahrzehnts einfrieren. Sanierungskosten sollen von Vermietern getragen werden. Zudem setzt sie auf staatliche Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Während diese Maßnahmen den Wohnungsmarkt entlasten könnten, warnen Kritiker vor möglichen negativen Auswirkungen auf private Investitionen im Bausektor. Die Linke hingegen verfolgt die radikalste wohnungspolitische Agenda: Sie fordert einen bundesweiten Mietendeckel und ein gesetzliches Verbot von Mieterhöhungen. Zudem sollen 100.000 gemeinnützige Wohnungen jährlich durch staatliche Investitionen geschaffen werden. Wohnraum soll nicht länger ein Spekulationsobjekt sein, weshalb die Partei auch die Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne fordert.

Die unterschiedlichen energie- und baupolitischen Strategien der Parteien zeigen, wie vielfältig die Ansätze zur Gestaltung der Energiewende sind. Während einige Parteien auf traditionelle Energieträger setzen, verfolgen andere ambitionierte Klimaschutzpläne. Die Wahlentscheidung am 23. Februar 2025 wird maßgeblich bestimmen, welchen Kurs Deutschland in den kommenden Jahren einschlägt und ob die Energiewende beschleunigt oder gebremst wird.

Quellen: Der Gebäude-Energieberater 01/2025, Deutschlandfunk, Energie KOMPAKT -01/2025,  Mdr, Wirtschaftswoche,

 

Fazit: Die Energiewende braucht Klarheit statt politischer Blockaden

Die politische Uneinigkeit über das Heizungsgesetz und andere klimapolitische Maßnahmen zeigt, wie dringend Deutschland eine klare und langfristige Strategie für die Energiewende braucht. Während ambitionierte Ziele formuliert werden, bleibt die Umsetzung oft unklar, bürokratisch oder finanziell unzureichend unterstützt. Die Folge: Hausbesitzer zögern mit Sanierungen, Unternehmen halten Investitionen zurück, und die Energiewende gerät ins Stocken.

Besonders im Gebäudesektor ist die Verunsicherung groß. Soll man in eine Wärmepumpe investieren oder lieber warten, ob es neue Förderungen oder sogar politische Kursänderungen gibt? Diese Unsicherheit lähmt den Fortschritt und genau das ist die größte Gefahr für die Energiewende.

 

Jetzt handeln: Diese Förderungen sind noch verfügbar

Trotz politischer Diskussionen gibt es weiterhin attraktive Förderprogramme, die Haushalte jetzt nutzen können:

1. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Zuschüsse und Kredite für energetische Sanierungen, Dämmung, neue Fenster und Heizungsmodernisierung.

2. KfW-Kredite für energieeffiziente Sanierung: Zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen für Hausbesitzer, die auf erneuerbare Energien umstellen.

3. BAFA-Förderung für Heizungen: Bis zu 70 % Zuschuss für den Heizungstausch, je nach Einkommen und Schnelligkeit der Umsetzung.

4. Regionale Förderprogramme: Viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Zuschüsse für Wärmepumpen, Solarenergie und Gebäudesanierung.

Unser Appell: Nutzen Sie jetzt die Förderungen bevor sie weiter gekürzt werden!

Die politischen Debatten um das Heizungsgesetz und die Förderungen zeigen: Wer wartet, riskiert steigende Kosten und ungewisse Rahmenbedingungen. Die Bundesregierung hat bereits Förderungen gekürzt, und mit den kommenden Wahlen könnte sich die Situation weiter verändern.

Deshalb gilt: Jetzt handeln, bevor Fördermittel weiter gestrichen oder umverteilt werden! Lassen Sie sich von politischen Diskussionen nicht verunsichern. Denn eine energetische Sanierung lohnt sich langfristig durch niedrigere Energiekosten, steigenden Immobilienwert und staatliche Zuschüsse.

Als Energieberater unterstützen wir Sie dabei, die beste Förderstrategie für Ihr Projekt zu finden, Anträge optimal zu stellen und eine nachhaltige Sanierung umzusetzen. Kontaktieren Sie uns jetzt und lassen Sie sich nicht von der Politik ausbremsen! 

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Ihr persönlicher Berater freut sich auf Sie.