Was bedeutet die neue Gebäuderichtlinie für Hausbesitzer in 2024?
Das EU-Parlament hat am 12. März 2024 grünes Licht für neue, strengere Sanierungsvorgaben gegeben die tiefgreifende Auswirkungen auf Hausbesitzer haben könnten. Ziel dieser Vorgaben ist es, den Energieverbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Bis 2030 soll der Energieverbrauch von Wohngebäuden um durchschnittlich 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent sinken. Für nicht zum Wohnen bestimmte Gebäude gilt, dass 16 Prozent der am wenigsten energieeffizienten bis 2030 und 26 Prozent bis 2033 renoviert werden müssen. Die europäische Landschaft der Gebäudesanierung steht vor einer bedeutenden Wende.
Expertenmeinungen und die deutsche Umsetzung
Jürgen Michael Schick, Ehrenpräsident des Immobilienverbands Deutschland (IVD), betont, dass es wichtig sei, wie die EU-Vorgaben national umgesetzt werden. Er warnt vor dem „deutschen Eifer“ bei der Umsetzung, der die Probleme eher verschärft als löst. Schick hebt hervor, dass die Energieeffizienzklassen in Europa stark variieren können, was zu Verwirrungen führen kann. In Deutschland seien die Anforderungen häufig viel strenger als in anderen Ländern. Die Politik sollte nach Schicks Meinung technologieoffen vorgehen, um eine effiziente und wirtschaftliche Lösung für die Dekarbonisierung zu finden, ohne Hauseigentümern spezifische Heizungsarten vorzuschreiben.
Was kommt auf Hausbesitzer zu?
- Sanierungspflicht: Es gibt grundsätzlich keine EU-weiten Zwangssanierungen für Immobilien mit schlechter Energieeffizienz. Wie genau sich die Vorgaben auswirken, hängt von der deutschen Umsetzung ab.
- Wertverlust: Je nachdem, wie Deutschland die Richtlinie umsetzt, könnte ein Gebäude, das nicht den Mindeststandards entspricht, an Wert verlieren. Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, warnt vor einem starken Wertverlust bei zahlreichen Immobilien.
- Kosten: Die Sanierung der 15 Prozent ineffizientesten Gebäude in Deutschland könnte erhebliche Kosten verursachen. Schätzungen zufolge könnten diese Kosten bis 2030 einen Gesamtaufwand von knapp 140 Milliarden Euro erreichen.
- Unterstützung: Die EU und die Bundesregierung planen, Unterstützung für finanziell schlechter gestellte Menschen bereitzustellen. Die Details der Umsetzung sind jedoch entscheidend.
- Ausnahmen: Bestimmte Gebäude, wie landwirtschaftliche und denkmalgeschützte Gebäude, können von den Vorschriften ausgenommen werden.
Was bedeutet das für den Wert meines Hauses?
Der Wert einer Immobilie könnte durch die neuen Vorschriften beeinflusst werden, je nachdem, wie Deutschland diese umsetzt. Insbesondere Gebäude, die nicht den Mindeststandards entsprechen, könnten an Wert verlieren. Daher ist es empfehlenswert, sich frühzeitig zu informieren und gegebenenfalls in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren.
Geplante Maßnahmen
- Heizungen: Bis 2040 sollen keine Öl- oder Gasheizungen mehr verwendet werden. Ab 2025 sollen Subventionen für fossile Heizungen eingestellt werden, aber Anreize für hybride Systeme bleiben bestehen.
- Solaranlagen: Ab 2027 sollen schrittweise Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden und Nichtwohngebäuden installiert werden, sofern dies machbar ist. Lesen Sie auch: Solaranlagen, welche Förderung lohnt sich?
- Neubauten: Ab 2030 dürfen nur noch Gebäude errichtet werden, die am Standort keine Treibhausgase aus fossilen Brennstoffen ausstoßen. Interessant auch an dieser Stelle das QNG Zertifikat
Wie teuer wird das Vorhaben?
Die Kosten für die Sanierung können variieren, doch die EU und die Bundesregierung planen, Unterstützung für finanziell schwächer gestellte Hausbesitzer bereitzustellen. Es ist wichtig, sich über die verfügbaren Fördermöglichkeiten zu informieren und diese gezielt zu nutzen. Langfristig können die Einsparungen bei den Energiekosten die Investitionen durchaus rechtfertigen.
Gibt es Ausnahmen?
Ja, bestimmte Gebäude wie landwirtschaftliche Bauten, denkmalgeschützte Objekte oder Gebäude von besonderem architektonischen oder historischen Wert können von den Vorschriften ausgenommen werden. Jeder Fall wird individuell betrachtet, um die wirtschaftliche Machbarkeit zu gewährleisten.
Warum gibt es Handlungsbedarf?
Gebäude sind für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Eine bessere Dämmung und moderne Heizsysteme können den Energiebedarf signifikant reduzieren, was Energiekosten senkt und die Umwelt schont.
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In Anbetracht der kommenden Veränderungen durch die neue EU-Gebäuderichtlinie ist es für Hausbesitzer ratsam, sich frühzeitig zu informieren und gegebenenfalls in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren. Nutzen Sie unsere kostenlose Erstberatung, um zu erfahren, welche Schritte Sie einleiten sollten, um Ihr Haus zukunftsfähig zu machen und dabei Fördermöglichkeiten optimal zu nutzen.
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