Qualität vs. Kosten: Die Herausforderungen der Energieberatung 

In der Welt der Energieberatung stehen Verbraucher vor einer komplexen Entscheidung. Ein effizientes, umweltfreundliches Zuhause beginnt oft mit einer qualifizierten Energieberatung. Doch nicht alle Angebote sind gleich, und gerade in Zeiten hoher Nachfrage können Qualitätsunterschiede zu erheblichen Problemen führen.

Die Problematik der Dumping-Preise

Kürzlich hat der Energieberatendenverband GIH Kritik an einem Förderprojekt in Schleswig-Holstein geübt. Dort wurden Energieberatungen zu Preisen angeboten, die unter dem üblichen Marktwert liegen, was zu Bedenken hinsichtlich der Beratungsqualität führt. Stefan Bolln, Bundesvorsitzender des GIH, warnt, dass solche Angebote weit von den Standards eines qualitätsgesicherten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) entfernt sind, den die Bundesregierung empfiehlt. Darüber hinaus sind Berater, die zu Dumpingpreisen arbeiten, oft nicht vor Ort, was eine echte Baubegleitung unmöglich macht.

Die Rolle von Förderungen in der Energieberatung

Förderungen sollen grundsätzlich die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Energieberatungen unterstützen und erleichtern. Problematisch wird es jedoch, wenn solche genutzt werden, um die Kosten künstlich zu senken, ohne dabei die Qualität der Beratung zu sichern. Dies kann zu einem Markt führen, in dem Wettbewerb durch unfaire Preisgestaltung verzerrt wird und qualifizierte Anbieter, die adäquate Preise für ihre umfassenden Dienstleistungen verlangen, benachteiligt werden. Eine gesunde Förderpolitik sollte Qualität fördern, nicht untergraben.

In Deutschland wird die Energieberatung für Wohngebäude in der Sanierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Förderung deckte bis vor kurzem noch 80% der zuwendungsfähigen Beratungskosten ab, wobei die maximale Unterstützung für Ein- und Zweifamilienhäuser bei 1.300 Euro und für Wohngebäude ab mindestens drei Wohneinheiten bei 1.700 Euro lagen. Seit dem 7. August 2024 wird das Beratungshonorar nun mit 50 % des Gesamtbetrags, max. 650 Euro bei 1-2 Familienhäuser oder 850 Euro bei Mehrfamilienhäusern mit mind. 3 Wohneinheiten bezuschusst.

Rechenbeispiel zur Kostendeckung durch Fördermittel

Um die maximale Förderung von 1.300 Euro bei minimalen Kosten für einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu realisieren, durfte dieser maximal 1.625 Euro kosten. 80% von 1.625 Euro sind 1.300 Euro. Daraus ergab sich bisher der Eigenanteil des Eigentümers von 325 Euro. Dies erklärt, warum sich viele Online-Angebote bis August 2024 in einer Preisspanne von etwa 325 bis 390 Euro bewegten. Seit der Kürzung der BAFA-Zuschüsse für Energieberatung am 7. August, liegen die Preise nun knapp unter 1000 Euro Eigenanteil.

Wenn ein Einfamilienhausbesitzer einen iSFP lediglich zur Förderung einer spezifischen Sanierungsmaßnahme benötigt, können diese Kosten realistisch sein. Soll jedoch eine umfassende Beratung durchgeführt werden, die verschiedene Sanierungsoptionen prüft und mehrere Maßnahmen abdeckt, muss mit höheren Kosten gerechnet werden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Details der Förderung zu verstehen und realistisch einzuschätzen, welche Art von Beratung für die eigenen Bedürfnisse und das spezifische Vorhaben geeignet ist.

Der Wert kostenloser Beratungen durch Verbraucherzentralen

Kostenlose Energieberatungen, angeboten durch Verbraucherzentralen, bieten wertvolle erste Einblicke und grundlegende Informationen für diejenigen, die ihre Energiekosten senken möchten.

Diese Beratungen werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und sind deshalb für die meisten Verbraucher kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr von maximal 30 Euro zugänglich. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis ist das komplette Beratungsangebot sogar kostenfrei.

Sie sind besonders hilfreich für Verbraucher, die einen Überblick über ihre Optionen wünschen und sich über mögliche Maßnahmen und deren Kosten-Nutzen-Verhältnis informieren möchten. Sie bieten jedoch nicht denselben Umfang oder die Detailtiefe wie kostenpflichtige, spezialisierte Energieberatungen. Zum Beispiel wird der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP), der detaillierte, auf das jeweilige Gebäude abgestimmte Renovierungspläne beinhaltet, nicht von diesen kostenlosen Beratungen abgedeckt. Der iSFP ist eine detailliertere Dienstleistung, die spezifische Empfehlungen und einen umfassenden Plan zur energetischen Sanierung des Gebäudes bietet, einschließlich der Kombination verschiedener Maßnahmen zur Optimierung von Kosten, Nutzen und Energieeinsparungen. Die Umsetzung der aus der Beratung resultierenden Sanierungsmaßnahmen bedürfen einer Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten, die separat gefördert wird. 

Die Beratung durch die Verbraucherzentralen kann als erster Schritt genutzt werden, um grundlegende Informationen und allgemeine Beratung zu erhalten. Für tiefergehende, technisch spezifische und maßgeschneiderte Lösungen, die über die grundlegende Beratung hinausgehen, wäre jedoch eine spezialisierte, kostenpflichtige Beratung erforderlich.

Die Rolle der Qualifikation und Weiterbildung von Energieberatern

Die Qualifikation und Weiterbildung von Energieberatern sind entscheidende Faktoren für die Qualität der Energieberatung. Ein qualifizierter Energieberater hat in der Regel eine fundierte technische oder ingenieurwissenschaftliche Ausbildung und ist durch spezielle Weiterbildungen in den Bereichen Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen geschult. Die kontinuierliche Weiterbildung ist notwendig, um auf dem neuesten Stand der Technik und der gesetzlichen Vorgaben zu bleiben. Dies gewährleistet, dass die Beratung nicht nur aktuell, sondern auch zukunftssicher ist.

Obwohl der Begriff „Energieberater“ nicht gesetzlich geschützt ist, hebt eine Listung in der Energie-Effizienz-Expertenliste (EEE) der Deutschen Energie-Agentur (dena) qualifizierte Berater hervor. Diese Experten haben nachgewiesene Qualifikationen in den Bereichen Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen und sind zur Antragstellung für Förderprogramme berechtigt.

Qualitätsunterschiede in der Energieberatung: Eigenständige Berater vs. Online-Plattformen

Die Qualität der Energieberatung, die von eigenständigen Energieberatern und Unternehmen mit festangestellten Beratern angeboten wird, steht oft im starken Kontrast zu den Diensten, die über Online-Plattformen mit Freelancern und Subunternehmern vermittelt werden. Diese Unterschiede werden besonders durch die direkten Erfahrungen und Bewertungen von Kunden hervorgehoben.

Eigenständige Energieberater und festangestellte Teams bieten eine persönliche und tiefgehende Beratung, die stets eine detaillierte Vor-Ort-Begehung umfasst. Diese individuell zugeschnittene Beratung berücksichtigt genau die baulichen Bedingungen und spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Gebäudes. Sie sind in der Lage, umfassende und kontinuierliche Unterstützung zu bieten, bleiben nach der Erstberatung ansprechbar für Rückfragen und Anpassungen, was eine dynamische Optimierung der Energieeffizienzmaßnahmen ermöglicht.

Online-Plattformen, die oft Freelancer und Subunternehmer beschäftigen, können in vielen Fällen diese tiefgehende und individuelle Herangehensweise nicht bieten. Die Prozesse sind häufig automatisiert und unpersönlich, und die Subunternehmer, die für Vor-Ort-Begehungen eingesetzt werden, bringen nicht immer das notwendige Fachwissen mit. Dies kann zu Kommunikationslücken und einer mangelnden Flexibilität führen, insbesondere wenn nach der Erstberatung Anpassungen oder weiterführende Fragen auftreten. Kundenrezensionen berichten oft von erheblichen Schwierigkeiten, diese Dienstleister für notwendige Rückfragen oder Anpassungen zu erreichen.

Die eigenständigen Berater und festangestellten Energieberater in Unternehmen, bieten nicht nur Fachwissen, sondern auch eine verbindliche und individuelle Betreuung, die sicherstellt, dass die empfohlenen Maßnahmen nicht nur theoretisch sinnvoll sind, sondern auch praktisch effektiv umgesetzt werden können. Dies gewährleistet, dass die Beratung einen echten Mehrwert bietet und die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert wird.

ean50: Ihr Partner für umfassende und zuverlässige Energieberatung

Bei ean50 verstehen wir die Bedeutung einer gründlichen und transparenten Energieberatung. Wir nehmen uns die notwendige Zeit, um jede Option sorgfältig zu bewerten und anzupassen, sodass keine finanziellen Überraschungen entstehen und das optimale Ergebnis für Ihre Immobiliensanierung sichergestellt ist. Unsere festangestellten Energieberater sind jederzeit für Rückfragen erreichbar und bieten eine verständliche Betreuung auf Augenhöhe durch den gesamten Prozess.

Unsere Beratungen sind darauf ausgelegt, den vollen Umfang an Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und zugleich die individuellen Bedürfnisse und Umstände jedes Kunden zu berücksichtigen. Vertrauen Sie auf ean50, um nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch eine nachhaltige und effiziente Energiezukunft zu gestalten.

Wenn Sie unsicher sind, ob sich eine Energieberatung für Ihr Vorhaben lohnt oder welche Fördermittel Ihnen zur Verfügung stehen könnten, bietet die ean50 ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch an. Kontaktieren Sie uns heute noch, um ein Beratungsgespräch zu vereinbaren und mehr über unsere Dienstleistungen zu erfahren.

Fazit

Verbraucher stehen vor der Herausforderung, zwischen Kosten und Qualität zu wählen. Die beste Entscheidung wird oft durch eine sorgfältige Prüfung der Qualifikationen und der Bereitschaft des Beraters getroffen, sich Zeit für eine umfassende Beratung zu nehmen. In Zeiten, in denen Förderungen und Energieeffizienz immer wichtiger werden, ist es entscheidend, dass Beratungen transparent, fair und kompetent durchgeführt werden. Dabei sollten Verbraucher nicht an der falschen Stelle sparen, da dies das Risiko erhöhen könnte, dass die Förderung aufgrund nicht erfüllter Vorgaben verloren geht.