Erfahren Sie mehr über die Ursachen von Kondenswasser an den Fenstern und wie Sie beschlagene Fenster effektiv vermeiden können
Der Winter bringt kalte Temperaturen und oft ein bekanntes Problem: beschlagene Fenster. Gerade jetzt stellt sich die Frage, wie Fenster optimal eingestellt und genutzt werden können, um Feuchtigkeit zu vermeiden und Heizkosten zu senken. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie nicht nur Kondensation verhindern, sondern auch für ein angenehmes Raumklima sorgen. Ein häufig genannter Tipp ist das Umstellen der Fenster auf einen sogenannten „Wintermodus“. Doch was steckt dahinter?
Der Mythos: Fenster auf „Wintermodus“ umstellen
Fenster bieten die Möglichkeit, den Anpressdruck der Fensterdichtungen über Rollzapfen (kleine Metallstifte am Fensterrahmen) zu regulieren. Dies wird häufig als „Wintermodus“ bezeichnet, da ein festerer Anpressdruck die Fenster theoretisch luftdichter machen und Zugluft verhindern soll.
Aber Vorsicht: Dieser sogenannte „Wintermodus“ wird oft überschätzt. Zwar kann eine höhere Dichtigkeit dazu beitragen, dass weniger warme Luft nach außen entweicht, aber er bringt auch Risiken mit sich. Wird der Anpressdruck zu stark eingestellt, können die Dichtungen über die Zeit beschädigt werden, was langfristig wieder zu undichten Fenstern führen kann.
Warum beschlagen Fenster im Winter?
Das Beschlagen von Fenstern hat eine einfache physikalische Ursache: Warme Innenluft enthält mehr Feuchtigkeit als kalte Außenluft. Trifft diese feuchte Luft auf die kalte Fensteroberfläche, kondensiert die Feuchtigkeit und schlägt sich als Wasser nieder. Die häufigsten Gründe dafür sind:
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Kochen, Duschen und sogar das Atmen setzen Feuchtigkeit frei, die sich in der Raumluft sammelt.
- Unzureichendes Lüften: Wenn feuchte Innenluft nicht regelmäßig durch frische, trockene Außenluft ersetzt wird, steigt die Luftfeuchtigkeit und führt zu Kondenswasserbildung an den Fenstern.
Wie können Sie beschlagene Fenster verhindern?
Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie beschlagene Fenster vermeiden und die Feuchtigkeitsprobleme in den Griff bekommen:
- Richtig lüften Regelmäßiges Stoßlüften ist das A und O. Öffnen Sie die Fenster mehrmals täglich für 5–10 Minuten weit, idealerweise gegenüberliegend (Querlüftung). So wird die feuchte Innenluft schnell durch trockene Außenluft ersetzt, ohne dass die Wände auskühlen. Dauerhaft gekippte Fenster sind hingegen kontraproduktiv. Sie führen zu unnötigem Wärmeverlust und begünstigen Schimmelbildung.
- Fensterdichtungen prüfen und anpassen Ein undichtes Fenster kann die Raumtemperatur negativ beeinflussen und Kondensation begünstigen. Prüfen Sie, ob Ihre Fenster richtig abdichten: Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen und schließen Sie das Fenster. Lässt sich das Papier leicht herausziehen, ist die Abdichtung möglicherweise nicht optimal. Alternativ können Sie eine Feder oder ein Feuerzeug hinhalten und nachsehen, ob die Feder bzw. Flamme sich bewegen und ein Luftzug vorhanden ist. Falls nötig, können Sie den Anpressdruck über die Rollzapfen vorsichtig anpassen. Achten Sie darauf, dies nicht zu übertreiben, um die Dichtungen nicht zu beschädigen. Um Schäden zu vermeiden, lassen Sie solche Anpassungen am besten von einem Fachbetrieb vornehmen. Bei falschen Anpassungen kann die Lebensdauer der Fenster verkürzt werden.
- Raumluftfeuchtigkeit kontrollieren Sie können auch ein Hygrometer nutzen, um die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen im Blick zu behalten. Werte zwischen 40 % und 60 % sind ideal. Falls die Feuchtigkeit höher liegt, helfen neben richtigem Lüften auch Luftentfeuchter oder das Reduzieren von Feuchtigkeitsquellen, beispielsweise durch das Abdecken von Kochtöpfen oder das Abwischen von Nassflächen im Bad. Vermeiden Sie wenn möglich die Wäsche in den Wohnräumen zu trocknen, da dies auch zusätzlich die Luftfeuchtigkeit erhöhen kann.
- Heizung effizient nutzen Eine konstante Raumtemperatur von etwa 20 °C hilft, Kondensation zu verhindern. Auch in wenig genutzten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16 °C fallen, da sonst die Oberflächen der Wände und Fenster zu stark auskühlen.
Fazit: Beschlagene Fenster vermeiden – für ein gesundes Raumklima im Winter
Beschlagene oder nasse Fenster im Winter sind nicht nur lästig, sondern können auch ein Anzeichen für falsches Lüftungsverhalten sein. Durch regelmäßiges Stoßlüften, die richtige Einstellung der Raumtemperatur und eine Prüfung der Fensterabdichtungen können Sie nicht nur Feuchtigkeitsprobleme lösen, sondern auch effektiv Heizkosten sparen.
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