Leckageortung ist ein wichtiges Thema für jeden Energiesparfan und kann einen wesentlichen Effizienzunterschied in der Energiebilanz eines Hauses oder einer Wohnung machen. Wie wir euch bereits in unserem Artikel „Wasserschäden und Wasserrohrbrüche – Tipps und Soforthilfe für Haus und Wohnung“ vor Augen geführt haben, gibt es zwei wesentliche Arten von Leckagen. Es kann auf der einen Seite Wasser durch Leitungssysteme oder undichte Rohre entweichen und so für feuchte Wände und nachhaltige Schäden im Haus sorgen. Ein anderes wichtiges Thema ist aber die Entweichung von Luft. Die Lecks können durch einen Blower Door Test entdeckt und anschließend behoben werden, wodurch wesentliche Energieeinsparungen möglich sind. Doch wo liegen die Unterschiede und wie funktioniert die Leckageortung bei Leckagen?
Die häufigsten Gründe für Leckagen
Die häufigsten Gründe für Leckagen sind mangelhafte Ausführung oder Sparmaßnahmen während des Hausbaus. Leckagen sind vor allem undichte Stellen in der luftdichten Gebäudehülle. So dringt im Winter warme Heizungsluft nach draußen und verhindert, dass Räume sich komplett aufheizen. Im Sommer hingegen kommt zu viel warme Luft von außen nach innen. Die Heizungs- bzw. Kühlungskosten steigen an und die Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit eines Hauses sinkt merklich. Die Schuld trifft primär die Handwerker, die unsauber gearbeitet haben. Doch die meisten dieser Mängel lassen sich bei der Bauabnahme lokalisieren und auch beheben. Ein bisschen schwieriger wird es dagegen bei Planungsfehlern. Bereits am Anfang der Bauphase sollten luftdichte Gebäudehüllen bedacht werden, denn sonst können enorme Kosten anfallen. Undichtigkeiten lassen sich im Nachhinein manchmal gar nicht und ansonsten nur mit großem Aufwand beheben. Gut zu wissen ist aber, dass der Planer für solche Fehler 30 Jahre lang haftbar gemacht werden kann. Selbst wenn eine saubere Planung erfolgt ist, sollte nach Fertigstellung der Baumaßnahmen, durch einen Blower Door Test mit Leckageortung, die Dichtung noch einmal überprüft werden. Wenn Leckagen festgestellt werden, müssen sie nachträglich noch abgedichtet werden, egal ob sie unter dem zulässigen n50-Wert liegen oder nicht. Dieser Wert beschreibt die Luftwechselrate bei einem Differenzdruck zwischen innen und außen von 50 Pascal.
Typische Fallen – Das sind die häufigsten Zugluftquellen
Eine der häufigsten Quellen für Zugluft sind undichte Haustüren. Im Vergleich zu Fenstern und Terrassentüren sind die Werte erschreckend, vor allem weil Fenster und Türen exakt dieselben U-Werte haben. Ein möglicher Grund dafür liegt darin, dass Haustüren oft sehr schwer sind und sich deshalb leichter verziehen. Auch Fenster sind häufige Zugluftquellen. Hier sind allerdings die Mauerkronen unter der Fensterbank entscheidend. Sie sind besonders tückisch, da sie von vorne nicht zu erkennen sind. Egal wie gut das Fenster selbst isoliert ist, kann durch diese Leckage ein starker Wärmeverlust erfolgen. Aufgepasst also beim Verputzen von Fensterbänken! Mauerwerk allein ist nicht luftdicht. Hier könnte eine A-Wert Messung zur Prüfung von der Luftdichtigkeit von Fenstern und Türen nicht nur Geld, sondern auch viele Energie sparen! Eine der größten Zugluftquellen, die viele Hausbesitzer gar nicht wahrnehmen, sind Steckdosen und Lichtschalter. Beim Anbringen wird der Putz und somit die luftdichte Ebene durchstoßen.