Wer träumt nicht von einem Ferienhaus im Traumparadies? Dank niedriger Preise im Ausland scheint der Wunsch nach einer Finca auf Menorca oder der Ferienwohnung auf Santorini finanziell realisierbar zu sein. Doch Experten warnen davor, denn andere Länder, andere Regeln. Wer sich nicht genau mit der Rechtslage auskennt, sollte die Finger vom eigenen Urlaubsdomizil lieber weglassen. Wir geben euch Tipps, auf was ihr alles achten solltet, wenn ihr den Ferienhaus-Traum wirklich in die Realität umsetzen wollt.
Tipp #1: Kaufentscheidungen nicht zu schnell treffen!
Besonders beliebt sind bei den Deutschen die Balearen – die Immobilien auf der Insel im Mittelmeer gehen momentan weg wie warme Semmel. Doch aufgepasst: Besonders in den südlichen Ländern kann deine Unterschrift auf einem Schmierzettel bereits den verbindlichen Hauskauf bedeuten. Anders als bei uns wird hier vieles ohne einen Notar geregelt. Frankreich ist für einen sicheren Kauf empfehlenswert, da ein Notar persönlich haftbar ist. Generell sollte keine Kaufentscheidung zu schnell und mit dem Enthusiasmus einer Urlaubsreise entschieden werden. Ein Dolmetscher und ein Rechtsanwalt sind hilfreich, wenn man Verständigungsprobleme umgehen möchte.
Tipp #2: Für was soll die Immobilie genutzt werden?
Egal ob als eigenes Feriendomizil, zur Vermietung oder zwecks Geldanlage: Der Kaufzweck sollte feststehen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Möchte man das Ferienhaus nur zum eigenen Vergnügen benutzen, reicht es aus, dass einen das Urlaubsörtchen persönlich begeistert. Möchte man die Ferienunterkunft jedoch vermieten, sollte auf Faktoren wie eine nahe Strandlage geachtet werden. Auch in der Nebensaison sollte der Standort attraktiv sein – sonst kommt man mit der Vermietung schnell ins Minus. Auch zu klären ist die Frage, wer die Unterkunft für einen vermietet. Denn das ist aus der Ferne nicht so einfach und benötigt daher eventuell eine zuverlässige Verwaltung. Wenn die Immobilie zur Geldanlage oder dem Vermögensaufbau genutzt werden soll, ist es ebenso wichtig, in beliebten Urlaubsgegenden zu suchen: Sonst könnte die Immobilie in den nächsten Jahren schnell an Wert verlieren.
Tipp #3: Die Finanzierung planen und Kostenfallen umgehen
Achtung vor versteckten Kosten: Oft fallen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten an. Hier sollte man sich im Voraus mit dem Baurecht im jeweiligen Land und mit den lokalen Behörden auseinandersetzen. Sonst könnte es böse Überraschungen beim geplanten Umbau geben. Darüber hinaus solltest du mindestens mit zwei verschiedenen Banken über eine mögliche Finanzierung sprechen und dir eine Beispielkalkulation aufstellen lassen.
Tipp #4: Sich mit dem Immobilienmarkt im jeweiligen Land vertraut machen
Viele Makler versuchen unwissende Hauskäufer über den Tisch zu ziehen. Man sollte vor einem Hauskauf daher auf jeden Fall ortskundig sein und sich bei eventuellen Nachbarn umhören. Der Immobilienmarkt sollte genau analysiert und Preisvergleiche angestellt werden. Auch zu beachten ist, dass in manchen Ländern Häuser ohne Baugenehmigung oder ohne Beachtung des Küstenschutzes errichtet wurden. So kann zum Beispiel in Griechenland auch nach Jahren ein Haus vom Staat abgerissen werden.
Fazit: Alle Eventualitäten mit Experten abklären
Nicht umsonst kaufen über die Hälfte der Deutschen ihre Traumdomizile an Nord- oder Ostsee und in Bayern: Mit den deutschen Regeln und Gesetzen ist man vertraut. Wenn man dennoch im Ausland ein Ferienhaus kaufen möchte, sollte man sich jede Menge Expertenhilfe an Land ziehen und zum Beispiel mit einem Dolmetscher und einem Rechtsanwalt kooperieren. Bewahrt man stets einen kühlen Kopf und klärt alle Wenn und Abers ab, kann man vielleicht bald zu den Glücklichen gehören: Laut einer Umfrage des Onlineportals FeWo-direkt und des Immobilienvermittlers Engel & Völkers sind 97,9 Prozent der Deutschen mit ihrer Investitionsentscheidung zufrieden.