Heiß, kalt, trocken, feucht – euer Raumklima ist nicht nur für euer Wohlbefinden entscheidend, sondern kann sogar Auswirkungen auf eure Gesundheit haben. Die Temperatur im Zimmer bemerkt man schnell, die Luftfeuchtigkeit wird jedoch meistens erst wahrgenommen, wenn das Raumklima schon unangenehm ist. Auch ein unerwünschter Luftzug in eurem Haus kann das Raumklima stören und euch keine Chance lassen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren – hier empfiehlt sich ein Blower Door Test. Wir geben euch Tipps, wie ihr das Raumklima je nach Jahreszeit beeinflussen könnt und auf was ihr ständig achten solltet.
Eure Augen sind ständig am Tränen und irgendwie kratzt es im Hals? Dann redet man meistens von einer zu trockenen Luft – die Luftfeuchtigkeit ist niedrig und das reizt besonders die Schleimhäute. Aber auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist unerwünscht: Man fängt viel schneller an zu schwitzen und es kann sich Schimmel bilden. Doch in welchem Bereich bewegt sich die optimale Luftfeuchtigkeit und welches Raumklima ist besonders gesund für uns? Wir verraten euch mehr.
Raumklima Tipp #1: Das optimale Raumklima in den verschiedenen Wohnräumen
Ein hoher Feuchtigkeitsgrad in der Luft führt erstmal dazu, dass ihr mehr schwitzt als ihr das müsstet. Besonders im Schlafzimmer kann das unangenehm sein und dazu führen, dass ihr nachts immer wieder aufwacht. Auf Dauer ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit aber auch für eure Bausubtanz mehr als ungesund: Wenn ihr erstmal Schimmel in der Wohnung oder im Haus habt, ist es sehr schwer, die befallenen Stellen wieder wegzubekommen. Schimmel ist natürlich ungesund und belastet besonders die Atemwege. Das wiederrum führt oft zu Asthma oder Allergien – grade Kinder sind hier betroffen. Und auch die Hausstaubmilben finden eine hohe Feuchtigkeit super. Im Keller findet sich häufig hohe Luftfeuchtigkeit – ist das der Fall, solltet ihr dort besser nur Getränke lagern und darauf achten, keine leicht schimmelnden Sachen wie Stoffe zu lagern.
In der Küche steigt die Luftfeuchtigkeit insbesondere beim Kochen oder Abspülen, da der Wasserdampf schnell in die Luft gelangt. Das ist auch nicht weiter schlimm, solange ihr eure Dunstabzugshaube benutzt und nach dem Kochen darauf achtet, zu lüften. Der einzige Raum, der eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit aufweisen darf, ist das Bad. Denn beim Duschen und Baden wird es sogar eher als angenehm empfunden, wenn die Luft etwas feuchter ist. Auch hier gilt aber: Bei Verlassen des Badezimmers einmal kräftig stoßlüften! Denn auch hinter Badfliesen kann Schimmel entstehen. Im Büro hingegen ist die Luft dank elektrischer Geräte meistens eher zu trocken.
Raumklima Tipp #2: Einfache Haushaltstricks für die ideale Luftfeuchtigkeit
Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Unter 40 Prozent bedeutet, dass die Luft zu trocken ist und eure Schleimhäute austrocknet, was zu Irritationen führt – tränenden Augen und kratziger Hals inklusive. Wenn in euren Räumen über 60 Prozent Luftfeuchtigkeit herrscht, droht Schimmelgefahr. Am besten legt ihr euch ein Hygrometer an, um die Luftfeuchtigkeit täglich zu überprüfen und gegeben falls etwas am Klima zu ändern. Ein Hygrometer bekommt ihr schon ab 10 Euro. Einige Haushaltstricks können schnell helfen, wenn ihr mit eurem Raumklima nicht zufrieden seid. Wenn diese Mittel allerdings nicht helfen kann es zum Beispiel sein, dass irgendwo eine undichte Stelle zu finden ist oder ein dauerhafter Luftzug durch eure Räume zieht. Solche Faktoren erschweren es, das Raumklima zu beeinflussen und ihre Ursache sollte dringend überprüft werden.
Falls eure Luftfeuchtigkeit viel zu hoch ist, hilft dieser einfache Trick: Ihr könnt kleine Schälchen mit grobem Salz oder Katzenstreu aufstellen. Diese Schälchen kann man sogar ganz unauffällig als Deko tarnen. In den eher trockenen Räumen wie etwa dem Büro, bietet es sich an, Zimmerpflanzen aufzustellen und diese, wenn nötig noch mit Wasser zu besprühen. Allerdings birgt die Erde solcher Zimmerpflanzen oft Schimmelgefahr – daher empfehlen wir euch alternativ einen Zimmerbrunnen oder einen Luftbefeuchter. Hier dürft ihr natürlich die regelmäßige Reinigung nicht außer Acht lassen.
Je nach Jahreszeit kann sich die Luftfeuchtigkeit mit der Temperatur negativ verändern. Im Sommer ist es schwer nicht über die 60 Prozent Luftfeuchtigkeit zu schlittern – hier müsst ihr in den Morgen- und Abendstunden lüften und die Fenster in der Mittagshitze geschlossen halten. Bei direkter Sonneneinstrahlung solltet ihr außerdem unbedingt die Rollläden herunterlassen. Im Winter hingegen neigt das Raumklima zu eher trockener Luft. Ein kurzes aber regelmäßiges Lüften sorgt dafür, dass der Feuchtigkeitsgehalt in euren Zimmern trotzdem stimmt.
Fazit: Das Raumklima ist für Wohlbefinden und Gesundheit wichtig!
50 Prozent Luftfeuchtigkeit und um die 20 Grad Zimmertemperatur werden als angenehm wahrgenommen und sind ganz nebenbei noch gesund. Nicht immer ist dieses perfekte Raumklima automatisch gegeben. Wenn ihr eure Luftfeuchtigkeit aber täglich überprüft, könnt ihr mit einfach Tricks trotzdem für ein angenehmes Klima in euren Wohnräumen sorgen. Wenn ihr mit eurem Latein am Ende seid und euer Raumklima sich einfach nicht einpendeln lassen möchte, solltet ihr euch auf die Suche nach Ursachen machen. Oft findet sich versteckter Schimmel oder ein Luftzug, der euch einen Strich durch die Rechnung macht, das Raumklima zu regulieren, so wie ihr es wollt.