Wenn ihr vorhabt, ein Haus zu bauen, solltet ihr euch natürlich schon mal Gedanken gemacht haben, wie viel Platz ihr braucht, was ihr euch leisten könnt und in welcher Lage ihr euer neues Eigenheim errichten möchtet. Weil es gar nicht so einfach ist, bei all den wichtigen Dokumenten den Überblick zu behalten, verraten wir von ean50 euch in diesem Artikel, was ihr für den Hausbau alles im Vorfeld abklären müsst. So bricht bei dem ganzen notwendigen Papierkram ganz sicher kein Chaos aus und euch erwarten auch keine bösen Überraschungen 😉
Das eigene Haus zu bauen ist der Traum von vielen Menschen. Wenn man das aber noch nie gemacht hat und sozusagen noch „grün hinter den Ohren“ ist, kann das Unternehmen Hausbau schnell zum Alptraum werden. Ihr müsst einiges abklären, bevor es losgehen kann. Habt ihr die Nebenkosten bedacht? Steht euer Finanzierungsplan? Ist in eurem Vertrag mit der Baufirma alles festgehalten, was ihr vereinbart habt? Wurde ein Bodengutachten angefertigt? Damit ihr nichts vergesst, erklären wir euch die wichtigsten Eckpunkte.
Check #1: Finanzierung leichtgemacht
Ein Hausbau bedeutet auch eine finanzielle Belastung. Um das Risiko für eine Schuldenfalle so gering wie möglich zu halten, solltet ihr einige Dinge beachten. Besonders die Nebenkosten werden oft vergessen und können böse Überraschungen bereithalten. Die Nebenkosten betragen zumeist um die 10 Prozent und setzen sich aus Positionen wie einer Maklergebühr, den Notar- und Grundbuchkosten, sowie der Grunderwerbssteuer zusammen. Auch die Darlehensgebühren solltet ihr miteinberechnen. Besonders wichtig ist, dass ihr diese Nebenkosten mit eurem Eigenkapital abdecken könnt und hier auf Fremdfinanzierung verzichtet. Warum? Sonst würdet ihr zum Beispiel die ersten 10 Jahre nur die Nebenkosten abzahlen. Eine Tatsache, durch die schon viele in die Schuldenfalle geraten sind. Auch Mehrkosten sollten eingeplant werden, denn unverhofft kommt oft! Ihr wisst niemals, was im Laufe der Bauzeit so passiert und ein kleiner Puffer schadet hier auf keinen Fall. Damit fühlt ihr euch auch weniger unter Druck gesetzt – versprochen 😉
Wir empfehlen euch außerdem, die Tilgung so zu wählen, dass ihr bis zu eurer Rente schuldenfrei seid – um das Ganze zu überschlagen, könnt ihr auf einfach Tilgungsrechner im Internet zurückgreifen. Vielen fällt es schwer, die Tilgung festzulegen. Hier gilt folgende Faustregel: Tilgung und Zins sollten zusammengerechnet sechs bis acht Prozent im Jahr betragen. Bis jetzt lag die Tilgung normalerweise bei circa einem Prozent, aufgrund der niedrigen Zinssätze bietet es sich aber an, die Tilgung höher zu setzen, ansonsten verlangsamt das euren Rückzahlprozess nur unnötig. Was also machen, um auf solche Änderungen eingehen zu können? Wir empfehlen euch einen Vertrag mit einer variablen Tilgung. Fragt bei eurer Bank nach und lasst euch beraten, denn mit einem variablen Tilgungssatz dürft ihr diesen während der Zinsbindungsfrist meist zwei- bis dreimal ändern.
Check #2: Nicht zu vergessen – Bodengutachten und Unbedenklichkeitsbescheinigung!
Es gibt einige Dinge, an die würde man vielleicht nicht direkt denken. Mit dazu gehört ein Bodengutachten. Hierbei wird euer Grundstück von einem Experten inspiziert und unter anderem die Bodenbeschaffenheit getestet. Auch das Grundwasserverhältnis wird festgestellt. Warum der ganze Aufwand? Tatsächlich sind solche geotechnischen Facts sehr wichtig. Denn nach dem Bodengutachten wisst ihr genau, ob euer Haus auch so auf dem Grundstück errichtet werden darf oder ob etwa die eine Seite eures Hauses unterspült wird und in einigen Jahren das Traumdomizil absackt. Das Bodengutachten entscheidet also, ob ihr loslegen dürft oder ob weitere Maßnahmen nötig sind. Die Kosten für ein Bodengutachten betragen circa 450 Euro.
Neben dem Bodengutachten gibt es noch die Unbedenklichkeitsbescheinigung. Wer hat davon schon mal gehört? Mit diesem Dokument bestätigt euch das Finanzamt, dass ihr die Grunderwerbsteuer bezahlt habt – das gilt übrigens auch beim Erwerb einer Eigentumswohnung. Eine derartige Bescheinigung kann essentiell sein, um sich im Grundbuch eintragen zu lassen. Am besten meldet ihr euch bei den zuständigen öffentlichen Stellen und lasst euch beraten – das Beratungsgespräch ist zumeist auch kostenlos!
Check #3: Was muss im Bauvertrag mit der Baufirma drinstehen?
Natürlich benötigt ihr vor allem einen Bauantrag, der bereits vom Bauamt bestätigt wurde und es kann losgehen. Allerdings hört man immer öfter, dass es Ärger mit der Baufirma gab. Generell solltet ihr misstrauisch sein, wenn die Baufirma im Internet konstant schlecht bewertet wurde, wenn die Baufirma keine konkreten Unterlagen herausgeben kann oder aber wenn euer Baugrundstück vor Vertragsabschluss nicht besichtigt wurde. Hier solltet ihr ein echtes Adlerauge auf das Vorgehen der Firma werfen. Wenn die Firma kompetent auftritt, müsst ihr dann noch genau wissen, was in eurem Bauvertrag drinstehen sollte, um auf der sicheren Seite zu sein. Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, auf welcher Gesetzesbasis euer Bauvertrag besteht – BGB oder VOB/B? Das bürgerliche Grundgesetzbuch ist automatisch gegeben, insofern nichts anderes vereinbart wurde. Immer mehr Bauverträge basieren aber auf der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, kurz VOB/B – hier können Bauherr und Baufirma individuellere Regelungen eingehen, diese müssen aber auch klar bestimmt sein und der Verbraucher ist verpflichtet, die Konditionen genau zu kennen, sonst gilt automatisch das BGB. Wenn ihr euch die Vertragsbasis klargemacht habt, kommt der Endspurt, nämlich zu checken, ob der Bauvertrag wie vereinbart aufgesetzt wurde. Wichtige Eckdaten, die schriftlich festgehalten sein müssen: Sind die Bautermine fixiert? Sind die Preise und die Umsatzsteuer ausgewiesen? Ist der Fertigungstermin bereits beschlossen? Sind alle Baubezeichnungen und Bauberechnungen vorhanden? Fehlen mündlich vereinbarte Absprachen? Wenn ihr all diese Fragen mit einem ja beantworten könnt, steht einer Unterschrift unter eurem Bauvertrag nichts mehr im Wege!
Fazit: Egal was ihr tut, tut es mit Bedacht
Ein Hausbau kostet viel Energie, Zeit und Geld. Besonders der Papierkram kann manchmal unübersichtlich sein. Welche Dokumente brauche ich? Was muss ich alles abklären? Wo bekomme ich eine zuverlässige Auskunft? Trotz all dieser offenen Fragezeichen solltet ihr euch nicht zu sehr aus der Ruhe bringen lassen. Bereitet euch gut vor und überdenkt jeden Schritt. Mit einer Checkliste verliert ihr nicht den Überblick und werdet mit jedem Häkchen neu motiviert. Wir wünschen viel Erfolg beim Hausbau 😉