3D-Drucker können nicht nur pompöse Torten oder witzige Plastik-Deko-Elemente drucken, nein der 3D-Druck hat viel mehr in petto. Besonders in der Zukunft könnte er den Hausbau revolutionieren. Bauen ist out – Drucken ist in!  In Dubai dachte man sich: Wieso nicht auch eine Zementmischung durch den Drucker jagen? Und so in wenigen Tagen ein Haus bauen – ohne Kran, ohne Gerüst und ohne Bauarbeiter. Wir vom ean50 Ratgeber zeigen euch die zwei vielversprechendsten Hausbauweisen der Zukunft.

Das Bürogebäude in Dubai sieht nicht nur super spacig aus, es ist auch mit der allerneusten Technologie erbaut: Dem 3D-Drucker. Dank eines Spezialzements und eines sechs Meter hohen, 36 Meter langen und 12 Meter breiten 3D-Druckers gelang es dem chinesischen Bauunternehmen Yingchuang Building Technology das 250 m² Bürogebäude komplett zu drucken – inklusive der Einrichtung. Die ausgedruckten Teile mussten vor Ort nur noch zusammengesetzt werden, denn das größte Problem beim 3D-Hausdruck ist nach wie vor, das Haus am Stück auszudrucken und dabei die Stabilität zu gewähren. Aber die Technologie wird stetig verbessert und besonders in China setzt man stark auf die neue Art des Häuserbaus – bereits 2014 baute das Unternehmen Shanghai WinSund Decoration Design and Engineering 10 Häuser per 3D-Druck. Damit ist China das fortschrittlichste Land in Sachen Hausdruck. Vor allem in Städten ist die Druckvariante unschlagbar: 17 Tage hat das Ausdrucken der Immobilie in Dubai gedauert. Die Bauzeit kann also erheblich gesenkt werden – ganz zu schweigen von den Kosten. Das einstöckige Gebäude in Dubai kostete nur unglaubliche 125.500 Euro. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Hauspreis in Deutschland für eine Fläche ab 180 m² liegt bei 485.000 Euro. Mit dieser Rekordzeit und den niedrigen Kosten, versuchen sich Ingenieure jetzt schon an Brücken, Wolkenkratzern und ganzen Siedlungen – bis das realistisch wird, muss der 3D-Drucker aber noch einige Fortschritte machen. 

 

In Europa hat man die Technologie ebenfalls für sich entdeckt, auch wenn man noch nicht so viel druckt wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in China. Das Unternehmen World`s Advanced Saving Project (WASP) hat Mitte letzten Jahres einen 3D-Drucker neu entwickelt und garantiert so ein noch ressourcensparenderes und energieeffizienteres Hausdrucken als zuvor: Der Extruder stoppt, wenn alle Materialen aufgebraucht sind, befüllt und säubert sich selbst. Trotz des geringen Energieaufwands arbeitet er genauer als bisherige Modelle. Das Unternehmen WASP setzt auf natürliches Baumaterial, das unterschiedlich gemischt werden kann. China verwendet hingegen am liebsten Bauabfälle, die wieder zu flüssigem Beton gegossen werden. 3D-Hausdruck ist also nicht nur schneller und günstiger, sondern auch noch umweltfreundlich. Und wer weiß? Vielleicht können wir demnächst unsere Traumhäuser am PC planen und einfach ausdrucken lassen!

Flinker Hausbau mit Roboter Hadrian

Auch ein Roboter mit dem Namen Hadrian könnte die Zukunft des Hausbaus gestalten. Der Kran-Roboter verlegt in einer Stunde 1.000 Ziegelsteine – Tag und Nacht. So kann er in nur zwei Tagen einen kompletten Rohbau hochziehen. Wie das funktioniert? In die vollautomatische Maschine wird eine 3D-Simulation eingespeist, die den Bauplan vorgibt, nach dem Roboter Hadrian präzise arbeitet. Er fräst die Steine passend zu, platziert sie haargenau und befestigt das Ganze anschließend mit Mörtel. Der australische Ingenieur Mark Piva hat das Ziel, auf diese Weise den Wohnmarkt in Australien zu entspannen und allen Bürgern ein kostengünstiges Lebensdomizil zu ermöglichen. Zwar ist das Roboterprojekt zurzeit noch extrem teuer – 7 Millionen US-Dollar hat Hadrian in der zehnjährigen Entwicklungsphase geschluckt – wenn diese Technik jedoch weiterhin ausgebaut wird, könnte sie den Bauarbeitern tatsächlich bald Konkurrenz machen…

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Natürlich ist es nicht das Ziel von 3D-Hausdruck und Hausbau-Robotern, den Bauunternehmen und menschlichen Arbeitskräften den Garaus zu machen. Aber man sucht weltweit nach neuen Technologien, um den Hausbau zu optimieren. Insbesondere in urbanen Räumen kann das ein riesiger Vorteil sein. Und das macht uns alle noch lange nicht arbeitslos. Denn auch ein eigenständiger Roboter muss konstruiert und überwacht werden 😉 Wir sind gespannt, ob wir in ein paar Jahren Hadrian für unser neues Eigenheim auf die Schulter klopfen oder einfach den 3D-Drucker anschmeißen und uns unseren Traum vom Haus ausdrucken lassen.